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Freiwilligendienst im Kinderheim

Alexander Krudewig hat 2011/2012 einen Freiwilligendienst im Kinderheim Pauline von Mallinckrodt in Siegburg absolviert. Dort arbeitete der 22-Jährige für ein Jahr im Technik-Bereich. In diesem Interview berichtet er von seinen Erfahrungen.
Warum hast Du Dich für ein FSJ entschieden?
Ich wusste nach meinem bestandenen Abitur nicht, was ich studieren soll. Ich wollte mich sozial engagieren und mich als positiven Nebeneffekt ein bisschen von dieser ganzen Lernerei erholen. Da ich allerdings schon die rege Wunschvorstellung besaß, in meinem Berufsleben Kontakt zu Kindern und Jugendlichen zu haben, schien mir die Arbeit in einem Kinderheim sehr passend zu sein.
Was sind Deine Aufgaben?
Ich arbeite im so genannten ,,Technik-Bereich'' des Heims. Größtenteils übernehme ich verschiedene Fahrdienste (Therapie-, Schul-, Kindergarten-, Arzt und Kurierfahrten). Ich arbeite mit unseren zwei Hausmeistern zusammen und unterstütze sie bei Reparaturen, bei der Haus- und Hofpflege und bei anderen spontan anfallenden Aufgaben.
Wie sieht dein Alltag aus?
Mein Dienst beginnt um 7:30 Uhr. Da in unserem Heim ein Schwesternorden zuhause ist, holen wir jeden Morgen einen Geistlichen ab, der bei uns eine Heilige Messe hält. Dieser wird dann auch von mir oder meinen Kollegen nach Hause gefahren. Anschließend müssen für die Heimverwaltung und Leitung Botengänge erledigt werden. Parallel werden die Kinder zur Schule, in den Kindergarten oder – in der Ferienzeit – zum Ferienprogramm gefahren. Bis 11 Uhr haben wir dann Zeit, spontan anfallende Arbeiten wie Reparaturen oder Gartenarbeit zu erledigen. Ab 11:15 Uhr müssen wir einen Kindergarten in unmittelbarer Nähe mit Essen beliefern. Derjenige, der sich dieser Aufgabe annimmt, muss direkt im Anschluss die ersten Kinder von der Schule abholen. Von 12 bis 13 Uhr ist Mittagspause. Danach geht es mit dem Abholen der Kinder aus der Schule oder aus dem Kindergarten weiter. Bis 16:30 Uhr werden dann wieder verschiedenste Aufgaben erledigt. Freitags müssen alle Dienstfahrzeuge von innen und außen gesäubert, getankt und auf Öl/Wasser kontrolliert werden. Die Mülltonnen müssen geleert und der Pfortenbereich gekehrt werden. Um 14:30 ist dann Dienstschluss.
Wie bist du ins Team eingebunden?
Morgens wird der Tagesablauf geplant, es wird festgelegt, wer sich um anstehende Arbeiten kümmert und wer die Fahrdienste übernimmt. Die Aufteilung ist von Tag zu Tag unterschiedlich.
Was macht dir besonders viel Spaß?
Spaß machen mit besonders Fahrten, bei denen ich Kontakt zu den Kindern habe. Zum einen, weil ich mich mit ihnen unterhalten kann und zum anderen, weil ich auch mal meine Autorität unter Beweis stellen kann. Es kommt nämlich häufiger vor, dass die Kinder sich während der Fahrt daneben benehmen. Generell ist es so, dass die Fahrdienste die beliebtesten Aufgaben sind. Sie sind einfach am bequemsten auszuführen.
Gibt es auch Aufgaben, die Du weniger gerne übernimmst?
Aufgaben wie Unkraut zupfen fand ich anfangs nervig. Aber mittlerweile habe ich mich damit abgefunden und mache diese Arbeit manchmal sogar gerne.
Wie erlebst Du die Seminare?
Zu Beginn war ich skeptisch, weil ich den Sinn von diesen Seminaren nicht erkennen wollte. Doch im Laufe des Jahres habe ich gemerkt, dass sie mir bei meiner Persönlichkeitsentwicklung helfen. Ich habe viel über meine Stärken und Schwächen sprechen können, bin selbstbewusster geworden und habe viele Menschen kennengelernt, die mich so akzeptiert haben wie ich bin und die mich ermutigt haben, meinen Weg weiter zu gehen und vor allem ,,Ich-Selbst'' zu bleiben. Die Seminare sind für mich wie Pflichturlaub. Sie sind für mich immer eine sehr angenehme Abwechslung zum Alltagsleben!
Ist ein FSJ empfehlenswert?
Definitiv. Man tut etwas sozial gesehen Wertvolles. Man „pimpt“ seinen Lebenslauf auf und man schnuppert ein wenig in die sogenannte ,,Arbeitswelt''. Jemand der auf gute Bezahlung aus ist, sollte sich das jedoch zwei Mal überlegen. Für Leute, für die das Soziale im Vorder- und das Finanzielle im Hintergrund steht, ist es genau das Richtige. Außerdem gewinnt man in diesem Jahr Zeit, sich darüber klar zu werden kann, was man beruflich machen möchte.
Was wirst Du nach dem FSJ machen?
Ich werde ab Oktober 2012 in Münster Geographie und Geschichte auf Lehramt studieren.
Sie möchten mehr über ein FSJ oder BFD erfahren?
- Hier gibt es Informationen zu den Rahmenbedingungen eines Freiwilligendienstes (FSJ oder BFD) beim FSD im Erzbistum Köln.
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