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Freiwilligendienst in der Kita

Statt LKW zu fahren, spielt er nun mit LKWs
Umwege führen auch zum Ziel: das zeigt Svens beruflicher Werdegang
Vier Jahre lang hat Sven Lux bei der Bundeswehr in der deutsch-französischen Brigade erst als LKW-Fahrer, dann als Schreibkraft gearbeitet. Vom Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) oder Bundesfreiwilligendienst (BFD) hatte der 25-Jährige noch nie gehört. Erst als er sich eingehender über den Beruf des Erziehers informierte, kam ihm die Idee mittels eines Freiwilligendienstes seinen Berufswunsch zu überprüfen.
„Ich habe nach meinem Schulabschluss erst eine Ausbildung als Steuerfachangestellter begonnen“, erzählt Sven. Doch diese Tätigkeit habe ihm nichts gegeben. „Das ist jetzt anders, ich stehe gerne auf und freue mich jeden Tag auf die Arbeit in der Kindertagesstätte (Kita)“. Im August wird er deshalb die praxisintegrierte Ausbildung zum Erzieher (PIA) beginnen. Doch bis zu diesem Entschluss ist der Eickser einige Umwege gegangen. Nachdem er seine Ausbildung zum Steuerfachangestellten abgebrochen hatte, verpflichtete sich Sven zunächst für vier Jahre bei der Bundeswehr. „Ich habe dort nach meiner Grundausbildung einen LKW-Führerschein gemacht und dann als Transportfahrer gearbeitet.“ Später wurde er dann im Büro eingesetzt. Da er bei Freiburg im Süden Deutschlands stationiert war und seine Familie, seine Freundin und sein Hobby – den Musikverein St. Martin Eicks – vermisste, versuchte er, sich versetzen zu lassen. „Das klappte nicht und hinzu kam, dass mir auch meine Tätigkeit zunehmend nicht mehr gefiel.
Deshalb informierte sich der Tenorhornspieler über alternative Berufe. „Meine Nachbarin, die als Erzieherin tätig ist, berichtete mir von ihrem Arbeitsalltag. Das fand ich total interessant.“ Da er selbst jahrelang beim Musikverein für die Jugendarbeit zuständig war und dort immer gutes Feedback bekommen hatte, nahm er sich vier Wochen Urlaub, um ein Praktikum in einem Kindergarten zu machen. „Das hat mir richtig gut gefallen und so habe ich auch über den Freiwilligendienst beim FSD erfahren.“ Nach diesem Urlaub stand für Sven fest, dass er eine Ausbildung zum Erzieher machen möchte. „Ich bin froh, dass die PIA eingeführt wurde, denn drei Jahre so ganz ohne Gehalt zu sein, wäre für mich schon schwierig geworden.“ Als Vorbereitung für die Ausbildung unterstützt er die Erzieherinnen des Kath. Kindergarten St. Severinus in Mechernich nun seit September. „Morgens betreue ich mit meiner Chefin die Mäusegruppe. In dieser sind die Kinder, deren Eltern früh zur Arbeit müssen.“ Später am Vormittag hilft er dann in der Katzengruppe mit. „Ich passe auf die Kinder auf, spiele drinnen oder draußen mit ihnen, wechsle Windeln, lege sie schlafen, decke den Tisch, helfe ihnen beim Essen und mache alles, was so ansteht.“ Als Mann müsse er natürlich auch hin und wieder Sachen für seine Kolleginnen schleppen, doch das mache ihm nichts aus. Einzig das Basteln liege ihm nicht so sehr.
Von einem männerdominierten Arbeitgeber ist Sven nun bei einem frauendominierten Arbeitgeber gelandet. Statt LKW zu fahren, spielt er nun mit LKWs im Sand. Wie reagieren seine Kumpels darauf? „Natürlich kommen manchmal blöde Sprüche, wie: ,Du bist das Kindermädchen‘. Aber damit kann ich umgehen, zumal es sich in Grenzen hält.“ Doch er weiß, dass der Alltag viel mehr fordert, als nur Kinder beaufsichtigen. „Wer in der Kita arbeiten möchte, muss stressresistent sein, da hier immer alles sehr ,wuselig‘ ist. Man muss mit Lautstärke klar kommen, einfühlsam und manchmal auch ein Detektiv sein“, sagt er und grinst verschmitzt.
„Heutzutage ist es noch etwas Seltenes, dass sich ein Mann für den Erzieherberuf entscheidet, aber ich bin zuversichtlich, dass sich das ändern wird.“ In seiner Kursgruppe seien noch zwei andere BFD-ler, die im Sommer die Ausbildung mit ihm beginnen werden. Der 25-Jährige ist froh, dass er in seiner Ausbildungsklasse nicht der einzige Mann sein wird.
„Ich freue mich auf die Ausbildung und darauf, endlich noch mehr theoretische Grundlangen zu bekommen.“ Einiges habe ihm seine Anleiterin bereits während dem BFD erläutert, doch es gäbe noch viel, was er zu lernen habe um ein guter Pädagoge zu werden.
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- Hier gibt es Informationen zu den Rahmenbedingungen eines Freiwilligendienstes (FSJ oder BFD) beim FSD im Erzbistum Köln.
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