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BFD in einer Behindertenwerkstatt

Kreativ, abwechslungsreich und immer wieder herausfordernd - so erlebt Vera Melzer ihren Freiwilligendienst im Clara-Fey-Haus, einer Betriebsstätte für Menschen mit Behinderung in Köln.
Die Mittagspause ist vorbei. Jetzt wird wieder gearbeitet. Die BFD-lerin Vera Melzer setzt sich mit einer Beschäftigten an den Tisch um neue Ketten zu produzieren. Eine Perle nach der anderen fädelt die 30-jährige Jessica, die eine geistige Behinderung hat, auf. Vera hilft ihr dabei, reicht ihr Perlen, hält den Faden, wenn es notwendig ist. Die Ketten werden später am Weihnachtsmarkt verkauft.
Seit einem Jahr absolviert Vera einen Bundesfreiwilligendienst im Clara-Fey-Haus, einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung des Caritasverbands für die Stadt Köln. Rund 200 Menschen mit Behinderung werden in der Betriebsstätte in Köln-Kalk beschäftigt. Je nach ihren Fähigkeiten arbeiten sie in einer der vier Abteilungen: Industrieservice, Berufsbildungsbereich, Arbeitsbereich mit besonderer Betreuung und Hauswirtschaft. Vera unterstützt die Heilerziehungspfleger/-innen der Abteilung „Arbeitsbereich mit besonderer Betreuung“. Diese Abteilung besteht aus mehreren kleinen Gruppen, in denen jeweils zehn Menschen mit einer geistigen Behinderung zusammen den Arbeitstag verbringen.
Die Beschäftigten in Veras Gruppe erledigen leicht zu bewältigende Aufgaben. Am Morgen zerkleinerten sie Papier, in das Lampen eingepackt waren, mit denen die Beschäftigte aus dem Berufsbildungsbereich zu tun hatten. „Mittags fertigen wir dann meist ein, zwei Stunden Halsketten oder Armbänder an“, sagt die 19-jährige während sie bunte Perlen weiterreicht.
„Nach der Schule wusste ich zwar, dass ich etwas Soziales machen möchte, aber nicht genau was“, begründet die Abiturientin, weshalb sie sich für einen Freiwilligendienst entschieden hat. Außerdem habe sie nicht sofort Studieren wollen. Nach zwölf Monaten hat sie ihren Bundesfreiwilligendienst um weitere sechs Monate verlängert. Zum einen, weil ihr die Arbeit mit in der Werkstatt für Menchen mit Behinderung sehr viel Spaß macht und zum anderen, weil sie nun weiß, dass sie gerne eine Ausbildung als Heilerziehungspflegerin machen möchte.
„Mir gefallen die kreativen Aufgaben, aber auch dass man viel Gestaltungsspielraum bei dieser Arbeit hat und immer wieder neu gefordert ist“, sagt die Kölnerin. Es gäbe zwar einen klaren Tagesablauf, der vor allem durch die Essenszeiten strukturiert ist, aber was dazwischen gemacht wird, sei immer wieder anders – je nach dem was die Beschäftigten gerade brauchen und wollen.
Denn neben den anfallenden Arbeiten, mit denen die Beschäftigten betraut werden, geht es in einer Werkstätte für Menschen mit Behinderung vor allem darum, die Leistungs- oder Erwerbsfähigkeit der dort tätigen Menschen zu erhalten, entwickeln und zu erhöhen sowie Persönlichkeitsentwicklung zu ermöglichen. „Morgens nach dem Frühstück gehe ich manchmal mit einzelnen einkaufen, wir singen gemeinsam, spielen bei guten Wetter draußen im Garten Tischtennis, lesen vor und hin und wieder wird auch getanzt.“

Doch auch pflegerische Tätigkeiten gehören zu Veras Aufgaben. Bei den Mahlzeiten hilft sie manchen Beschäftigten beim Essen oder reicht es ihnen an. Einige begleitet sie auf die Toilette.
Strenge Gerüche oder Eigenheiten der Beschäftigten würden den Arbeitstag manchmal anstrengend machen. Die glücklichen Gesichter und das Lachen wenn Schabernack getrieben wird, würden den Tag einzigartig machen.
Vera mag diese Arbeit. Und sie ist sich sicher, dass auch anderen junge Erwachsene, die gerne kreativ arbeiten, keine Berührungsängste haben, offen für neue Situationen sind und eine gute Portion Verständnis für die Menschen mit Behinderung mitbringen, sich im Clara-Fey-Haus sehr wohl fühlen werden.
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