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Freiwilligendienst in der Kita

Frei von Notendruck lernte Daniel Schulte in der Caritas-Kindertagesstätte St. Elisabeth in Wuppertal einen souveränen Umgang mit Kindern und ein selbstbewussteres Auftreten. Hier berichtet der 21-Jährige von seinem Freiwilligen Sozialen Jahr.
„Schon in meiner Sozialhelferausbildung gefiel mir die Arbeit mit Kindern sehr. Von da an stand für mich fest, dass ich die Erzieherausbildung machen möchte. Im August 2012 begann ich meine Ausbildung. Allerdings stellte sich bei den Praktika heraus, dass ich im Umgang mit den Kindern noch sehr unsicher war. Ich entschloss mich deshalb meine Ausbildung zu unterbrechen und erst mal ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in einer Kindertagesstätte (Kita) zu machen. Schließlich wusste ich ja, dass ich Erzieher werden möchte.
Rückblickend war das genau die richtige Entscheidung, denn ohne den Druck Praktika-Berichte oder Aktionen schriftlich planen zu müssen, konnte ich mich ausnahmslos auf die Arbeit mit den Kindern konzentrieren. Als ich noch im ersten Jahr zur Erzieherausbildung war, habe ich während der Aktionen überlegt, ob ich auch alles richtig mache. Während des FSJ konnte ich offen und unbefangen an die Sache herangehen. Schon in den ersten Wochen war ich viel entspannter im Umgang mit den Kindern. Sogar bei Aktionen, die ich eigenständig mit den Kindern gemacht habe, war ich viel gelassener, als noch in der Ausbildung. Denn ich wusste zu diesem Zeitpunkt, dass mein Verhalten und der Umgang mit den Kindern nicht benotet werden. Ich konnte also unbefangen, aber mit dem notwendigen Ernst an die Aufgaben heran gehen. Irgendwann war dann der Punkt, wo ich mir sagte, ich kann schon eine ganze Menge.
Doch wie sieht der Alltag von FSJ-ler/-innen in einer Kita aus?
Mein Arbeitstag in der Kita begann um 8 Uhr und endete um 16:30 Uhr. Meine Aufgabenbereiche waren sehr vielfältig: Die Erzieherinnen ließen mir viele Freiheiten und Möglichkeiten, mich in den Alltag mit einzubringen und Aktionen mit den Kindern durchzuführen.
Fester Bestandteil meines Arbeitstages waren die Frühstücks- und Mittagstischbegleitung. Für Kinder ist es besonders wichtig, dass sie beim Essen auch etwas erzählen dürfen, was sie beschäftigt. Hier war es natürlich wichtig, dass das Essen trotzdem nicht vergessen wurde.
Nach dem Mittagsessen machten die zwei- und dreijährigen Kinder einen Mittagsschlaf. Drei Monate nach dem Beginn meines Freiwilligendienstes fing ich an, die Kinder während der Mittagzeit beim Einschlafen zu begleiten.
Bei Ausflügen durfte ich auch dabei sein und die Kinder begleiten. Dadurch dass ich Feste, z.B. das Laternenfest, und andere Aktivitäten, wie ein Ausflug zur Feuerwehr, außerhalb der Arbeitszeit mit vorbereitet habe, fühlte ich mich ins Team integriert.
Überhaupt fühlte ich mich von Anfang an sehr wohl im Team des Kindergartens. Alle Kolleginnen respektierten mich.
Zum meinem Alltag in der Kita gehörte natürlich auch Gesellschaftsspiele mit den Kindern zu spielen, ihnen vorzulesen oder Aktionen mit ihnen zu gestalten und umzusetzen. Besonders im Kreativitätsbereich bot ich gerne etwas an, wie mit Wasserfarben malen.
Nach der ersten Hälfte meines FSJ, fragte mich meine Anleiterin, ob ich jeden Mittwoch mit einer Kleingruppe in den Turnraum gehen möchte. Von da an spielte ich mit den Kindern einmal in der Woche „Feuer, Wasser, Erde“ oder andere Spiele mit viel Bewegung. Außerdem baute ich für die Kinder Bewegungslandschaften auf, wo die Kinder frei entscheiden konnten, was sie gerne nutzen möchten.
Besonders beeindruckend an der Arbeit mit Kindern finde ich, dass Kinder einen so nehmen wie man ist. Stück für Stück bauten die Kinder immer mehr Vertrauen zu mir auf und kamen, wenn sie Hilfe brauchten oder ein Streit mit einem anderen Kind hatten, zu mir. Es war faszinierend, zu beobachten, was Kinder in einem Jahr alles lernen und wie schnell sie sich entwickeln. Außerdem war es sehr schön, den Kindern die Nähe zu geben, die sie in der Eingewöhnungsphase brauchten und zu trösten, wenn sie ihre Eltern vermissten.
Während des Freiwilligen Sozialen Jahres bin ich richtig aus mir heraus gekommen. Ich habe gelernt, den Kindern Grenzen zu setzen und klar zu zeigen, wann sie sich an Regeln halten müssen. Viele Erlebnisse im Kindergarten und auf den Seminaren werden mir bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben.
Egal ob vor der Ausbildung oder als Überbrückungszeit vor dem Studium:
Ein Freiwilliges soziales Jahr hilft, sich zu orientieren, Zeit für sich zu haben und gleichzeitig auch noch für Menschen da zu sein, die Hilfe oder Unterstützung brauchen.“
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