Sichtbares Zeichen für Frieden und Solidarität
Sichtbares Zeichen für Frieden und Solidarität – Schulen empfangen ukrainische Kinder und Jugendliche mit offenen Armen und viel Empathie
Die ersten Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine sind in unseren Schulen und Kitas angekommen. Durch den Angriffskrieg wurden sie plötzlich aus ihrer vertrauten Umgebung gerissen, auch bei uns in Deutschland suchen sie Schutz. Sie haben Schlimmes erlebt und bangen um Angehörige und Freunde. Größtenteils liegt eine traumatische Flucht hinter ihnen, und sie müssen mit Angst und Unsicherheit leben.
Für die geflüchteten Kinder und Jugendlichen ist es wichtig, möglichst rasch frühkindliche und schulische Angebote zu schaffen, denn alles, was Kindern Struktur gibt, ist gut. Unabdingbar sind auch Ansprechpartner*innen zur psychologischen Unterstützung der jungen Menschen.
„Wir müssen uns auf die Kinder und Jugendlichen einlassen und ihnen mit offenen Armen begegnen, trotz der Sprachbarriere“, so Stefani Otte, Vorstandsmitglied der Katholischen Elternschaft in NRW. Wichtig ist, den Kindern und Jugendlichen den Kontakt zu Gleichaltrigen zu ermöglichen. Dabei muss auch darauf geachtet werden, dass Menschen mit russischen Wurzeln nicht diskriminiert werden.
Die KED begrüßt es, dass die Aufnahme der Flüchtlingskinder an den Schulen an die Beratung ukrainischer Familien durch Lehrer*innen an den kommunalen Integrationszentren gekoppelt ist. Bei der konkreten Entscheidung zum Kita- und Schulbesuch muss das Wohl der Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt stehen.
Insbesondere für die älteren Schüler*innen muss darüber nachgedacht werden, wie sie auch in Deutschland ihren ukrainischen Abschluss erlangen können. Durch die vielfältigen Onlineangebote der ukrainischen Bildungseinrichtungen und die Digitalisierung der Schulbücher ist dies möglich, doch auf diesem Weg müssen die Schüler*innen nun in den deutschen Schulen begleitet werden. Eventuell können übergangsweise in großen Städten Klassen in ukrainischer Sprache mit ukrainischen Lehrer*innen eingerichtet werden.
Allen ist bewusst, dass die fortdauernde Corona-Pandemie die Gesamtsituation an den Kitas und Schulen nach wie vor stark beeinträchtigt und durch die zusätzliche humanitäre Katastrophe des Krieges die Belastungsfähigkeit aller Beteiligten erneut auf eine Probe gestellt wird. Die Lehrerkollegien benötigen effektive Unterstützungsmaßnahmen zur Bewältigung dieser herausfordernden Aufgabe. Vielerorts fehlen Kitapersonal, Lehrkräfte und Sozialpädagogen. Umso mehr muss die gesamte Gemeinschaft einer Einrichtung bzw. Schule einbezogen werden, um den Neuankömmlingen zu einem möglichst guten Start zu verhelfen und ihnen das Gefühl von Sicherheit und Willkommen-Sein zu vermitteln. Dabei signalisieren die Eltern an den Schulen weitreichende Hilfsbereitschaft, die von Sachleistungen über Sprachförderung und die Begleitung von Schüler*innen und ihren Familien im örtlichen Umfeld reichen, weiß Andrea Honecker, Vorsitzende der KED in NRW. Die Solidarität, der Ideenreichtum und das tatkräftige Engagement an den Schulen ist groß. So sind in vielen Schulen bereits verschiedene Konzepte entstanden, die auch die individuellen Voraussetzungen der Standorte berücksichtigen.
Andrea Honecker, Vorsitzende der KED in NRW