Weltjugendtagskreuz machte halt in Nachbars Garten

Malteser-Jugend brachte das WJT-Kreuz in ein Trauerhaus nach Dellbrück


Als Zeichen der Verbundenheit mit allen Kranken, Leidenden und Trauernden brachte  die Malteser Jugendgruppe stellvertretend dem Witwer Helmut Simeth das WJT-Kreuz. Die Jugendhelfer und Herr Simeth waren sich einig, das Pflegende Angehörige, langzeitpflegebedürftige Patienten sowie Trauernde  plötzlich am Rande der Gesellschaft stehen und die Gefahr besteht, übersehen oder sogar vergessen zu werden. "Die Kölner Malteser Jugend wollten ein eindeutiges Zeichen setzen und das Kreuz nicht in irgendeine Kirche tragen, sondern es dahin bringen, wo Menschen es wirklich  brauchen", erklärte Marc Kubella, Stadtjugendreferent der Kölner Malteser.

Sieben Jahre schwerstpflegebedürftig

Ursprünglich wollten die Malteser-Jugendhelfer Anneliese Simeth das Kreuz in ihr Haus in Köln-Dellbrück bringen. Frau Simeth war sieben Jahre schwerstpflegebedürftig und wurde von ihrem Ehemann zu Hause gepflegt. Plötzlich und unerwartet ist Frau Simeth am 24. Februar 2005 im Alter von 61 Jahren verstorben. "Wir haben uns überlegt, ob wir die Veranstaltung nicht besser absagen  oder jemanden anderes besuchen sollen" berichtete Tobias Hahne, Jugendsprecher der Kölner Malteser Jugend und Daniela Egger als stellvertretende Jugendsprecherin ergänzte: "wir haben uns dann für diesen Besuch entschieden, weil wir ja gerade mit dem Kreuz erinnern wollen, dass wir diese Menschen nicht vergessen sollen!". So wurde aus dem Besuch am Krankenbett ein Trauerbesuch der ganz besonderen Art.

Vier junge Malteser trugen das Kreuz

Die jungen Malteser nahmen das WJT-Kreuz auf der Straße "Moosweg" in Empfang. Umringt von über 120 Nachbarn und Bekannten, trugen sie es zum Wohnhaus der Familie Simeth. Das Kreuz wurden neben einen Foto der Verstorbenen im Garten aufgestellt. Der Kölner Stadtjugendseelsorger Karl-Josef Schurf und der Dellbrücker Pfarrer Peter Wycislok beteten mit den versammelten Menschen, darunter auch viele befreundete Rollstuhlfahrer. Im Anschluss luden die Malteser-Jugendhelfer bei frühlingshaften Wetter zu einem Stehkonvent bei Kaffee, Kuchen und der Begegnung am WJT-Kreuz ein. Viele der Gäste nutzten die Gelegenheit, das Kreuz zu berühren und sich im "Logbuch einzutragen".

Dank für das Fingerspitzengefühl

Der Kontakt zur Familie kam über den Malteser Gesprächskreis "Pflegende Angehörige"  zustande. Dessen Leiterin Gudrun Cousin kennt das Ehepaar Simeth schon über viele Jahre. Unter den Gästen im Garten waren auch viele Rollstuhlfahrer und deren Angehörige, die diesem Gesprächskreis angehören. "Das war ganz im Sinne meiner Frau" sagte Helmut Simeth. "Ich habe mit einem solchen überwältigenden Besuch nun wirklich nicht gerechnet. Ich bin dankbar, dass die Malteser Jugend so mutig war, eine solche Veranstaltung  mit soviel Fingerspitzengefühl zu übernehmen und somit den Toten ein Heimrecht bei uns Lebenden gegeben haben" lobte Simeth.

Seit über einem Jahr sucht das Weltjugendtagskreuz (WJT-Kreuz) sich seinen Weg durch Deutschland. Bisher haben sich tausende junger Menschen vor diesem Kreuz versammelt - einem einfachen Holzkreuz mit einer schlichten Plakette. Das WJT-Kreuz ist ein Symbol für Tod und Auferstehung Jesu Christi. Es steht für Liebe und Freundschaft, Hoffnung und Frieden. Es ruft zugleich junge und alte Menschen zusammen. Dieses Kreuz wird beim Abschlussgottesdienst des Kölner Weltjugendtages am Altar stehen.

 
 

Unser Jahresmotto:
"Gemeinsam Zukunft gestalten
"
 

 

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