Weisungen für das Katholische Männerwerk der Erzdiözese Köln

1. Der getaufte und gefirmte Mann trägt Verantwortung für das Gottesreich.

Die Verchristlichung der Welt als die große Aufgabe unserer Zeit fordert die tatkräftige Mitwirkung des gläubigen Mannes. Um im Manne das Verantwortungsbewusstsein für die Aufgaben der Zeit zu wecken und zu pflegen, hat sich „das Männerwerk der Erzdiözese Köln“ gebildet. Es sucht alle katholischen Männer zu gewinnen, nicht nur die Gutgesinnten, die ohnehin mittun, sondern auch die religiös Abseitsstehenden. Entscheidend ist die Erfassung der 25- bis 50 jährigen, weil sie maßgebend für das Leben in der Pfarrgemeinde, in Ehe und Familie, im Volks-, Berufs-, Sozialleben sind.

 

2. Das Katholische Männerwerk der Erzdiözese Köln ist nach Pfarreien gegliedert.

Es umfasst die katholischen Männer des Pfarrbezirkes, die ihre Bereitwilligkeit zur aktiven Mitarbeit ausdrücklich erklären oder durch Zugehörigkeit zu den kirchlichen Standesvereinen bereits bekundet haben. Die Standesvereine behalten ihre Selbständigkeit. Der Weisung des Papstes Pius XII. entsprechend, wird die Bildung katholischer Arbeitervereine besonders empfohlen. Die Zugehörigkeit zum „Männerwerk“ verpflichtet zu einem täglichen Gebet für das Gottesreich.

 

3. Die Aufgaben des „Männerwerkes“ sind:

  • Unterstützung des Priesters bei der Seelsorge am Manne. Dazu gehört insbesondere die Förderung des Männergottesdienstes mit gemeinschaftlicher hl. Kommunion aller Männer, der regelmäßigen Männerpredigt, des Männerabends als religiöse Vertiefung nach systematischem Plan und Aufbau, Weiterführung und Vertiefung in Arbeits - und Aussprachekreisen, der Anbetungsstunde für die Männer, der nächtlichen Anbetung, der Exerzitien.
  • Die Bildungsarbeit. Anzustreben sind: gemeinsame Kreise und Vorträge, Austausch und Vermittlung von Rednern, Bereitstellung von Bildungsmitteln. Ziel des „Männerwerkes“ ist, aus allen sozialen Gruppen Männer zu schulen, die bereit und fähig sind, im gesamten öffentlichen, sozialen und kulturellen Leben ihre Aufgaben aus christlicher Verantwortung zu lösen. Hierbei ist die Gründung und Gestaltung christlicher Familien, sowie der Pflege des christlichen Brauchtums in Familie und Pfarrei besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
  • Im Sinne der Weisungen des Hl. Vaters Papst Pius XI. über die „Katholische Aktion“ gehört zum vollen Leben der Kirche das Apostolat des Mannes durch Beispiel, Wort, Tat, Gebet und Opfer. Es bestätigt sich in Seelsorge, Caritas, sozialer Hilfe, Übernahme von Vormundschaften, Jugendfürsorge, Sicherung katholischer Interessen usw.

 

4. Die Leitung des Männerwerkes

vollzieht sich in unserer Erzdiözese nach der Anordnung des Oberhirten im Erzbischöflichen Männerseelsorgeamt.

  • In der Diözese hat die Leitung der Diözesan-Männerseelsorger. Ihm steht zur Seite der Diözesan-Obmann, der vom Bischof ernannt wird. Der Diözesan-Männerseelsorger hat den Pfarrern und den Präsides gegenüber eine helfende und beratende Funktion. In den Diözesan-Führungskreis werden die Leiter der Organisationen und einzelne besonders fähige Männer berufen.
    Aufgaben der Diözesanstelle sind u.a.:
    • Schulungskurse für Priester und Laienhelfer,
    • Anregungen und Vorschläge für die Männerseelsorge in den Pfarreien,
    • Vorbereitung des Diözesan-Männertages und anderer besonderer religiöser Veranstaltungen,
    • Herausgabe von Material; ferner die Zusammenarbeit mit den Diözesanangestellten der kirchlichen Standesvereine und der anderen Stände,
    • Besprechungen der geplanten Jahresarbeit in den Dekanatskonferenzen
  • Im Dekanat (Stadtdekanat) wird vom Bischof, nachdem der Diözesanmännerseelsorger im Einvernehmen mit dem Dechanten einen Vorschlag unterbreitet hat, ein Dekanats-Männerseelsorger ernannt. Der Dekanats- bzw. Stadt-Männerseelsorger übt den Dechanten und den Pfarrern gegenüber eine helfende Tätigkeit aus. Dem Dekanats-Männerseelsorger stehen zur Seite der Obmann und der Dekanatsführungskreis, der aus den Pfarr-Obmännern besteht, in den aber auch andere geeignete Männer berufen werden können. Der Dekanats-Obmann wird vom Dekanatsführungskreis gewählt und vom Dechanten bestätigt.
  • In der Pfarrei ist der Pfarrer oder ein von ihm beauftragter Priester der geistliche Führer der Männer und ihr verantwortlicher Seelsorger. Ihm steht zur Seite der Pfarr-Obmann, der von den Männern gewählt und vom Pfarrer bestätigt wird. Der Führungskreis der Pfarrei umfasst eine kleine Zahl religiös lebender und aktiver Männer. Bestehen in der Pfarrei Standesorganisationen, so sollen diese im Führungskreis vertreten sein.


Köln, den 31. Januar 1947 
+ Joseph Kardinal Frings, Erzbischof von Köln

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